Als mein Vater starb, dachte ich die Welt bricht zusammen. Es gibt kein Lachen und glücklich sein mehr für mich. Es war nicht nur, dass ich ihn nie mehr lachen hören kann, nie mehr mit Ihm reden kann, ihn nie mehr um seinen immer guten Rat fragen kann, nein allein die Tatsache ich kann ihn noch nicht einmal mehr berühren und über seine Scherze lachen, machte mich so traurig, hilflos und schmerzte ohne Ende.

Er starb am 19.03.1997 nach langer Krankheit. Da er mal irgendwann erwähnte, wenn es mal so weit sein sollte, möchte er auf jeden Fall auf einem bestimmten Friedhof beigesetzt werden, wollten wir ihm seinen Wunsch natürlich erfüllen. Allerdings war diese Bitte meines Vaters mit einer schweren Aufgabe belastet. Auf diesem Friedhof wurden heute keine Erdbestattungen mehr durchgeführt sondern nur noch Urnenbeisetzungen. Es war furchtbar. Wir waren alle hin und her gerissen, da wir mit einer Urnenbeisetzung nicht gerechnet hatten und eigentlich auch gar nicht damit einverstanden waren. Es ist schon schlimm, wenn man drei Tage nach dem Ableben eines geliebten Menschen hinter dem Sarg hermarschieren muss, aber wenn man drei Wochen später hinter einer Urne hermarschiert, kann man dieses Gefühl kaum beschreiben. Ein stattlicher, kräftiger Mann als Symbol in einer Urne. Unvorstellbar.

Dieser Macht steht man genauso hilflos gegenüber, wie der Tatsache, dass man einem krebskranken Menschen nicht helfen kann. Die Tortur, die Schmerzen, alles musste er alleine ertragen, man kann allerhöchstens versuchen ihm es mit Medikamenten ein wenig zu erleichtern. Die Hilflosigkeit der man hier gegenübersteht ist einfach nur grausam.

Diese Gedenkstätte wurde von Ursula Lauer für ihren geliebten Vater angelegt.