Jetzt habe ich mal einen Rat befolgt und ein Trauertagebuch angelegt. Denn nach Ishkas Tod gehts mir jetzt ganz schlecht. Sowohl seelisch als auch physisch. Und da Schreiben eine Art der Therapie ist, schreibe ich meine Gedanken und Gefühle nieder. Vielleicht hilft das ja ein wenig.

 

Todestag, 17.04.2012

Wir haben ein schweres Wochenende hinter uns. Die Infusion vom Freitag beim Tierarzt ist praktisch verpufft. Ishka ist wieder dehydriert, trotz grosser Mengen Wasser die sie trank. Sie maunzte laut und lauter. Bis es in einem Schreien mündete. Ich hab geweint vor Sorge und Mitgefühl, welche Schmerzen muss sie haben? Samstagnacht hat sie sich unter dem Küchenblock versteckt. Wir haben sie da kaum herausbekommen. Sowas hat sie noch nie gemacht. Uns war klar, es ist soweit. Es geht nicht mehr. Kraftlos schleppt sich die arme Maus durch die Wohnung, will ununterbrochen auf dem Arm sein, klettert hastig wieder zurück, wenn man sie mal absetzen möchte, um schnell auf die Toilette zu gehen. Wir lassen ihr den Willen. Wechseln uns ab. Die Nachtwache übernehme ich, da mein Mann ja arbeiten muss. Ich halte sie die ganze Nacht auf dem Arm, werde müde und lege mich auf die Couch. Ishka im Arm. Zusammen schlafen wir ein wenig.

Später dann, mein Mann hat sich den Tag frei genommen, machen wir uns bereit für die Fahrt zum Tierarzt. Wir packen sie in den Transportkorb und fahren los. Im Auto weine ich. Mein Mann auch. Diese Fahrt ist schlimm, mein Herz ist schwer. Hinten miaut Ishka kläglich. Ich weine noch mehr. Beim Tierarzt melden wir uns an und setzen uns. Die letzten Minuten die Ishka noch leben darf. Wir reden leise mit ihr und streicheln sie durch die Gittertür. Dann werden wir aufgerufen. Ich kann mich kaum vom Sitz erheben, habe das Gefühl mein Körper wiegt eine Tonne. Ich möchte mich auch gar nicht erheben, ich will nicht da rein! Ich will Ishka nicht da rein bringen. Aber es muss ja sein. Sie leidet. Sehr sogar.

Drinnen untersucht der Tierarzt Ishka. Prüft die Schleimhäute und stellt eine Anämie fest. Sie hat ja auch eine Mundschleimhaut-Entzündung, die mittlerweile auch noch stark blutet. Muss das allein schon weh tun! Der Doc zieht dann am Nackenfell und die Falte bleibt stehen. Er erklärt, dass Ishka stark dehydriert ist. Schon wieder. Die Infusion hat nicht lang angehalten. Er tastet die Nieren ab und stellt Schrumpfnieren auf beiden Seiten fest. Dann erklärt er uns in was für einem schlechten Zustand sie ist und dass es keine Heilung gibt, nur dass man versuchen könnte noch ein wenig Zeit heraus zu schinden. Doch wo soll das hinführen? Und die Schmerzen? Die toxischen Stoffe wandern bereits unaufhörlich durch ihren Körper und vergiften ihn. Man kann es auch schon riechen. Ich höre all die Erklärungen und medizinischen Ausdrücke nur noch wie durch einen Nebel. Ich kann nur eines denken: Ich werde sie verlieren. Ich werde sie verlieren...

Die Entscheidung fälle ich. Ich bitte um Erlösung für Ishka. Ich kann nicht mehr zuschauen wie sie leidet. Ich kann ihre Schreie nicht mehr ertragen. Sie soll keine Schmerzen mehr haben. Ich weine und bekomme kaum Luft, als der Tierarzt den Drogenschrank aufschliesst und die Flasche mit dem Teufelszeug rausholt. Wie schon bei Bashir geht alles so schnell und wir bekommen wieder keine Gelegenheit unser Tier auf dem Arm zu halten oder uns zu verabschieden. Die Helferin versucht Ishka fest zu halten, die sich plötzlich anfängt zu wehren. Sie weiss es! Ich bekomme Herzrasen und ein Brennen in der Brustmitte. In diesem Moment wünsche ich mir ernsthaft tot um zu fallen! Ich kann die Situation kaum ertragen.

Die Helferin bittet uns mit fest zu halten. Oh nein, nicht schon wieder! Bei diesem Tierarzt wird man dauernd aufgefordert sein Tier fest zu halten. Dabei möchte man doch lieber der Tröster hinterher sein. Mein Mann hält Ishka am Rücken fest, ich muss ihre Hinterpfoten halten, weil Ishka sich so wehrt. Dann versucht er die Spritze zu setzen, sticht in die Vorderpfote und ich höre Ishka röcheln. Die Helferin halt ihre Hände um Ishkas Hals um sie zu fixieren und drückt so feste zu, dass sie fast erstickt. Gerade als ich aufbegehren will, fordert der Tierarzt die Helferin auf locker zu lassen und schaut sie tadelnd an. Der Griff lockert sich und die Helferin sucht das Weite, schickt eine Kollegin dafür. Die erste Helferin hat Angst, dass Ishka sie beisst, denn sie ist schon mal von einer Katze gebissen worden, wie der Tierarzt uns erklärt. Er hat die Spritze wieder aus der Pfote gezogen, um auf die andere Helferin zu warten. Da sehe ich, dass Ishka sich eingenässt hat, der Tisch ist total nass. Welche Todesangst muss sie ausstehen! Hastig flüchtet sie auf den Arm meines Mannes, der sie tröstend festhält.

Die andere Helferin nimmt Ishka vom Arm meines Mannes. Warum darf sie da nicht bleiben? Warum kann man das nicht da machen? Ich kann diese Frage nicht laut stellen, ich habe einen Riesenkloss im Hals und wie mein Mann später sagte, er ebenfalls. Ishka wehrt sich weiter, zieht sich rückwärts vom Tierarzt weg. Weg von der Todesspritze! Doch drei Menschen halten sie fest und zwei davon sind ihr Herrchen und ihr Frauchen, denen sie ein Leben lang so vertraut hat. Nun tun sie ihr das an. Die Helferin hält Ishkas Pfote zum Tierarzt hin, der die Spritze da wieder rein sticht. Ishka japst und knurrt sogar leise, schaut mich mit aufgerissenen Augen an. Augen die flehen: "Hilf mir Frauchen, lass das nicht zu, sie wollen mich töten. Warum unternimmst du nichts?" Mein Herz rast, ich möchte am liebsten sagen "Nein! Aufhören! Ich will sie nicht verlieren!" Ich sehe ihre anklagenden Augen. Ishka ist sicher tief enttäuscht von mir, weil ich ihr nicht helfe, weil ich den Tierarzt nicht davon abhalte ihr diese verdammte Spritze zu geben. Ich will gerade sagen, dass gleich ihre Schmerzen weg sein werden, da erschlafft ihr Körper, ihr Widerstand bricht. Die Helferin legt sie auf den Tisch und der Tierarzt zieht die leere Spritze aus der Vene.

Oh Gott! Was hab ich getan? Jetzt hasst meine Katze mich! Das letzte was sie sah, war ich. Ich, wie ich dastand und NICHTS tat. Wenn ich sie wenigstens auf dem Arm hätte halten können. Oder mein Mann. Warum durften wir das nicht? Überall lese und höre ich, wie sich Leute in Ruhe verabschieden konnten und ihr Tier auf dem Arm halten durften. Mir ist so schlecht. Die Helferin packt Ishka in ihre Decke und der Tierarzt legt sie in ihre Box zurück. Dann wünscht er uns alles Gute und wir verlassen den Raum. Ich gehe wie betäubt durch den Gang in das Wartezimmer zurück. Mein Mann schickt mich schon mal raus und bezahlt den Tierarztbesuch. Ich laufe mit Ishka in der Transportbox zum Auto und warte dort. Mein Mann kommt hinterher und schliesst den Wagen auf, stellt den Korb herein. Da bricht meine Fassung zusammen. Ich weine los und werde von meinem Mann in den Arm genommen. Immer lauter weine ich, bin kurz davor zu schreien. Mitten auf der Strasse, während die verdammte Sonne scheint und die verdammten Vögel zwitschern!

 

1. Tag danach, 18.04.2012

Wir haben den restlichen gestrigen Tag mit Weinen verbracht. Und Reden. Wir haben bis in die Nacht geredet. Haben uns nochmal klar gemacht, dass die Entscheidung richtig war. Dann musste mein Mann ins Bett, da er heute wieder arbeiten musste. Als ich heute morgen dann aufwachte, holte mich die Realität schlagartig wieder ein. Ishka ist tot! Ich schlage die Hände vors Gesicht und weine. Irgendwann quäle ich mich aus dem Bett und stehe auf. Im Flur empfängt mich die Leere. Keine Ishka sitzt da und verlangt ihr Futter. Ich gehe in die Küche. Auf der Waschmaschine steht die offene Box. Ishka liegt da. Gestern habe ich noch dauernd ihren Körper gefühlt und staunend festgestellt, wie lange er noch warm war. Es dauerte auch lange bis die Leichenstarre endlich einsetzte. Jetzt stehe ich vor der Box und schaue auf meine arme Ishka. Ich streiche über ihren Körper. Er ist kalt und steif. Mir rollen die Tränen wieder. Meine arme kleine Maus. Du fehlst mir so.

Später spüle ich ihre Näpfe und stelle sie in den Schrank. Die braucht sie nun nicht mehr. Tränen. Ich öffne die Balkontür zum Lüften und schaue auf den Balkon. Den liebte Ishka so sehr. Sie wird nie wieder dort auf der Rattancouch in der Sonne liegen und dösen. Der Balkon wird für uns nie wieder der Balkon sein wie wir ihn kennen. Mit unserer Ishka darauf. Tränen. Ich habe Hunger. Aber ich kann nichts essen, denn mir ist auch speiübel. Als hätte ich Schläge auf den Magen bekommen. Darum esse ich nichts. Trinke nur was. Immer wieder gehe ich in die Küche und schaue auf meine Ishka. Ach Gott, das arme Herzchen. Ich empfinde so starke körperliche Qualen der Trauer, dass ich meine, mich zerreisst es gleich. Mich plagen entsetzliche Schuldgefühle. Ich habe immer wieder Ishkas anklagende Augen vor dem geistigen Auge. Ihren flehenden Blick ihr zu helfen. Ich werde damit nicht fertig.

Mein Mann kommt von der Arbeit. Der Arme musste sich so zusammen reissen. Zuhause fällt er mir in den Arm und weint. Endlich darf er die Dämme brechen lassen, die sich den ganzen Tag den Weg bahnen wollten. Ich versuche zu trösten, aber ich kann nur mitweinen. Ich brauche selber Trost. Ich kanns einfach nicht verpacken. Innerlich fühle ich mich, als hätte man mich aufgeschlitzt. Mir tut alles weh. Ich sehe wieder Ishkas Blick. Ihre Verzweiflung. Und ich habe es zugelassen. Nach einem weiteren Tag des Redens mit meinem Mann bin ich mir endlich mit der Entscheidung zur Euthanasie im Reinen. Es war richtig. Ich weiss nun aber ganz genau was mich quält. Es ist dieser letzte Blick von Ishka auf mich. Ihr stummes Flehen, dass ich ungehört liess. Ich hätte da nicht stehen sollen. Ich hätte sie auf dem Arm haben sollen. Ich hätte leise zu ihr sprechen sollen. Sie beruhigen und ihr nochmal all meiner Liebe versichern. Das ist mir von diesem Tierarzt genommen worden. Er hat mich dieses letzten Augenblicks beraubt. Was für ein Tierarzt ist das eigentlich?

Mein Mann und ich machen uns auf den Weg. Ishka soll nun beerdigt werden. Wir haben eine schöne Grabstelle für sie und setzen sie dort in aller Stille bei. Wir vergessen ganz die Zeit und fahren anschliessend noch zum einkaufen. Ich packe wahllos Dinge ein und kaufe aus Frust. Plötzlich fordert die Verkäuferin uns auf zur Kasse zu gehen. Was? Warum das denn? Mein Mann blickt auf die Uhr. Es ist tatsächlich kurz vor 20 Uhr. Wo sind die Stunden hin? Wir müssen mehr Zeit an Ishkas Grab verbracht haben, als uns bewusst war. Nun, wir fahren heim und reden wieder. Es tut uns gut. Es tröstet uns gegenseitig. Wir erinnern uns an Dinge, die Ishka gewöhnlicherweise getan hätte, würde sie noch leben. Es fehlt uns. Wir weinen. Wir trauern unendlich.

 

2. Tag danach, 19.04.2012

Mir ist ein Gedicht wieder in den Sinn gekommen, das ich in "4 Hochzeiten und ein Todesfall" gehört hatte und das ich so toll fand. Das Gedicht passt zur Situation wie nichts anderes. Daher schreibe ich es auf:

Funeral Blues von W.H. Auden

Stoppt jede Uhr, laßt ab vom Telefon,
Verscheucht den Hund, der bellend Knochen frißt, die roh'n.
Laßt schweigen die Pianos und die Trommeln schlagt,
Bringt heraus den Sarg, ihr Klager klagt.
Laßt die Flieger kreisend - Trauer sei Gebot
An den Himmel schreiben: Sie ist tot.
Straßentauben gebt um den Hals starre Kreppkragen,
Polizisten laßt schwarze Handschuh' tragen.
Sie war mir Nord, mir Süd, mir Ost und West;
Des Sonntags Ruh' und der Woche Streß
Mein Tag, mein Gesang, meine Rede, meine Nacht.
Ich dachte, Liebe währet ewig - falsch gedacht.
Sterne sind jetzt unerwünscht, will nichts sehn davon,
Verpackt den Mond, zertrümmert die Sonn'.
Fegt weg den Wald und des Meeres Flut,
Nie wird es sein, so wie es war. Nie wieder gut.

Für mich ist klar, ich werde keine Katze mehr adoptieren. Mir steht dieses Recht nicht zu, diesen wunderbaren Tieren ein Zuhause geben zu wollen und ihre Liebe zu nehmen. Dieses Recht habe ich spätestens am 17.04.2012 verwirkt. Ich bin schuld, dass Ishka so ein furchtbares Ende hatte. Das werde ich mir nie verzeihen und ich werde das wohl auch nie verarbeiten. Bei mir werden Katzen nicht alt und sterben alle früh an Krankheiten. Also sorge ich wohl schlecht für sie, obwohl ich mir Mühe gebe. Das reicht nur wohl nicht. Darum erspare ich den Tieren lieber meine Anwesenheit, das ist der beste Dienst, den ich ihnen geben kann.

 

3. Tag danach, 20.04.2012

Ich räume auf. Die Futternäpfe sind gespült und getrocknet, ich packe sie in eine Plastiktüte und verschliesse sie. Ishkas Bettchen sind gewaschen und getrocknet. Ihre Decke auch. Ich packe alles in eine Folie, verschliesse es mit einem Clip. Die Transportbox ist gereinigt und getrocknet. Fehlt nur noch das Katzenklo, das muss ich noch entleeren und schrubben. All dies tue ich mit einem heissen Stein im Herzen. Nicht drüber nachdenken, es tut zu weh. Überall liegen Sachen herum, die an Ishka erinnern. Ständig sehe ich was. Es ist, als wenn sie nur auf Urlaub ist und wieder zurück kommt. Aber das wird sie nicht. Ich kann nicht mehr auf diese Sachen schauen. Darum räume ich sie weg. Es wird nicht mehr gebraucht. Nur nicht weinen, ich kann nicht mehr. Meine Augen sind verquollen und brennen. Und trotzdem rollen immer wieder Tränen, wenn der Druck im Herzen zu gross wird und Übelkeit aufsteigt.

Einen Moment stehe ich da und dann drehe ich mich um, öffne die Folie wieder und hole Ishkas Decke heraus. Damit war sie zum Schluss zugedeckt. Ich will sie behalten. Sie an mich drücken und dadurch ein bischen Nähe von ihr spüren. So ganz ohne etwas von ihr kann ich also doch nicht. Ich schaue die rosa Katzendecke an. Darauf sind schwarze Pfotenabdrücke und weisse Fischgräten gedruckt. Ishka hat gern auf dieser Decke gelegen. Die Decke war ein Geschenk von unserer älteren Tochter Julia. Zusammen mit einem rosa Bettchen, auf dessen Kissen in der Mitte "God save the Queen" gedruckt ist. Ja, unsere Ishka war eine kleine Königin für uns. Ich muss auf einmal lächeln, denn ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an etwas.

Als Ishka damals zu uns kam, war sie die einzige weibliche Katze unter den Tieren die wir damals hatten. Weil ich gehört hatte, dass Kater anhänglicher und pflegeleichter sind, Weibchen daher eher zickig sind, wollten wir immer nur Kater. Aber bei Ishka hatte sich das einfach so ergeben. Ishka war eine Rettungsaktion. Julia hatte uns eines Tages aufgeregt erzählt, dass eine Schulfreundin ihr unter Tränen erzählt hat, dass ihr Stiefvater die Kätzchen die ihre Katze geworfen hat, umbringen will. Ich war alarmiert und fragte wer genau das sei. Diese Familie lebte eine Strasse weiter im Dorf. Wir wohnten damals in der Eifel. Julia überschüttete mich mit Bitten und Betteln wenigstens ein Kätzchen haben zu dürfen. Sie rannte damit bei meinem Mann und mir offene Türen ein. Natürlich sollte sie sofort dahin und ein Kätzchen holen. Bis auf zwei hatte das Mädchen die Katzen schon hastig vermittelt bekommen. So kam also Ishka zu uns. Und wir haben es nicht einen Tag bereut. Ich erinnere mich, wie klein sie damals war und welche grossen Augen sie immer machte. Sie hatte dann auch so eine Angewohnheit entwickelt. Sie sass gern auf der Schulter. Wie das bei den alten Hexen so war, die eine schwarze Katze auf der Schulter sitzen haben. Ishka war ja auch noch schwarz. Diese Angewohnheit hat sie aber, je älter sie wurde, von selbst abgelegt.

Ich schaue die Decke wieder an und drücke sie fest an mich. Weine wieder bittere Tränen. Wie sehr Ishka mir doch fehlt.

 

4. Tag danach, 21.04.2012

Es hat eine Art Betäubung eingesetzt. So, als hätte ich eine Überdosis Beruhigungsmittel eingenommen. Ich muss nicht mehr so oft weinen. Dafür sitze ich hier vor mich hin und bin ständig in der Vergangenheit. Sehe Ishka, wie sie noch vor Tagen hier herumlief, vor Augen. Es ist alles so trostlos ohne Ishka. Ich merke gar nicht wie der Tag vergeht. Mit Nichtstun. Nur sitzen, denken, träumen. Ich werde zwischendurch müde. Heute ist wirklich ein müder Tag. Ich fühle mich so erschöpft. Mein Mann sitzt an seinem Rechner und schaut online nach Anzeigen wo Kätzchen abgegeben werden. Ich spanne mich innerlich an. Nein, das kann ich Ishka nicht antun. Das würde sie mir übel nehmen. Nicht wahr? Ausserdem kann keine Katze sie ersetzen. Sie war einfach einmalig. Naja, jede unserer Katzen war einmalig. Jede auf ihre Art. Aber ich weiss nicht...Mein Mann meint, wir sollten uns wieder zwei Kätzchen anschaffen. Ihnen ein liebevolles Zuhause geben. Ishka würde das auch wollen. Wirklich? Tiefe Seufzer enfahren mir. Ich grüble wieder.

Irgendwann merke ich, dass ich Hunger habe. Aber ich will nichts essen. Kann nicht. Ich lege mich wieder ins Bett. Ein wenig schlafen und die tiefe Erschöpfung vertreiben. Meinem Mann geht es genauso. Also, schlafen wir ein wenig.